Freitag, 6. März 2009

Die vorgetäuschte Solidarität der CSV gegenüber Homosexuellen


(En PresseComm. zum Biltgen séngen Aussoen iwwert Adoptiounsrecht- a Marriagerecht vun Schwulen a Lesben)

déi jonk gréng : Pressemitteilung
Luxemburg, den 5. März 2009

In einem Tageblatt-Interview (4.03.09) zum Themenkomplex gleichgeschlechtliche Ehe und Adoptionsrecht für homosexuelle Paare meinte François Biltgen kürzlich, die CSV vertrete eine solidarische aber differenzierte Position.

déi jonk gréng erachten die Einführung des partenariat déclaré zwar als wertvollen Fortschritt in dieser Frage, trotzdem bleiben für gleichgeschlechtliche Paare weiterhin Nachteile gegenüber heterosexuellen Paaren bestehen, insofern sie von der Möglichkeit einer Hochzeit ausgeschlossen bleiben. Wenn Herr Biltgen sich also fragt, ob eine Hochzeit überhaupt weitere Vorteile für homosexuelle Paare mit sich bringen kann, dann sollte die Gegenfrage erlaubt sein, wieso überhaupt noch zwei verschiedene Modelle der Partnerschaft erforderlich sind. déi jonk gréng sind der Überzeugung, dass Gerechtigkeit zwischen heterosexuellen und homosexuellen Paaren nur dann sichergestellt sein kann, wenn beide über genau dieselben Rechte verfügen.

Zum Thema Adoptionsrecht meint Herr Biltgen weiter, das Wohl des Kindes müsste stets im Mittelpunkt stehen, womit er sicherlich Recht hat. Dies kann aber kein Argument gegen ein mögliches Recht sein, das es homosexuellen Paaren erlauben würde, Kinder zu adoptieren. déi jonk gréng sind der Überzeugung, dass als Kriterium für eine Adoption nicht etwa die sexuelle Präferenz der Eltern in Frage kommen kann, sondern vielmehr die Fähigkeit, dem Kind einen liebevollen und verantwortungsbewussten Rahmen zu bieten, der eine glückliche Kindheit ermöglicht.

Herr Biltgen und die CSV sollten endlich eine klare Position beziehen und sich entscheiden, was ihnen wichtiger ist: das katholische Dogma oder Vernunft und Gerechtigkeit. Ihr Wackelpuddingkurs zwischen konservativen Werten einerseits und vorgetäuschter Solidarität anderseits wird der Würde homosexueller Menschen nicht gerecht. 

Für déi jonk gréng:
Philippe Schockweiler     Nadine Schmit
Sprecher                            Sprecherin

6 Kommentare:

  1. Die CSV hat Luxemburg die Euthanasie beschert, die CSV verehrt einen alten Homosexuellen als Papst (s. http://www.virgo-maria.org/). Warum sollte diese Partei nicht plötzlich von allen Bürgern einen Eid auf die Religionsfreiheit fordern, die seit Genesis 3 bekannt ist?!

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  2. ehm ja ich sehe zwar jetzt nicht gleich den Zusammenhang aber nun gut...

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  3. Bangen nicht einige um ihren Posten?
    Wenn Juncker & Co. Christen wären, dann müssten sie sich gegen Abtreibung, Euthanasie, aber auch gegen Scheidung usw. einsetzen.
    Tun sie das?
    Wenn Ratzinger das vertreten würde, was er vorgibt, dann er hätte er viele so genannten katholischen Politiker schon längst exkommunizieren müssen.
    Das Rom nach Pius XII. ist der größte Betrug aller Zeiten.
    So gesehen ist die CSV tatsächlich die verlogenste Partei Luxemburgs.
    Entweder sie verschwindet ganz oder sie wird noch freiheitsfeindlicher, so war mein Beitrag zu verstehen.

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  4. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  5. das mag gut sein dass die CSV die verlogenste partei luxemburgs ist... aber trotzdem finde ich nicht dass man bei diesen persönlichen Themen wie Abtreibung Euthanasie und Scheidung der katholischen Moralvorstellung den alleinigen Vorzug geben sollte, und man diese moralvorstellung als einzig richtige predigt.
    Die Religion darf keinem etwas aufzwängen was er/sie nicht will.
    religion, glauben und überzeugung bleibt privatsache...
    LG

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  6. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt: Ich werde jedenfalls keine Erklärung abgeben, dass ich Abtreibung, Euthanasie, Homosexualität usw. für den sicheren Weg halte, auch dann nicht, wenn die "Autoritäten" mich einsperren oder gar umbringen sollten.

    Mit Ratzingers Verein habe ich seit Ende 2004 (als Wojtyla also noch sein Unwesen trieb) nichts mehr zu tun: Ich mache noch Fotos in den von den Modernisten besetzten Kirchen und Kapellen, was manchen ein Dorn im Auge sein dürfte.

    Ich bin auch dafür, dass gewisse Minister/Priester kein Gehalt mehr vom Staat bekommen, weil sie sich dann eher bekehren würden.

    Luxemburg muss langsam aber sicher dazu übergehen, eine gewisse Autarkie zu erlangen und das ganze Berufsleben muss umgekrempelt werden, wenn der Bürgerkrieg und die totale Verzweiflung verhindert werden sollen.

    Dafür brauchen wir aber neue Leute, die keine Furcht vor der Oligarchie haben.

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